Mit der nachfolgenden Geschichte mache ich erstmals mit, bei den ABC.Etüden, von Christiane, 3 Begriffe in maximal 300 Wörtern.
Die Begriffe lauten: Malkasten, gleitend, torpedieren.
Die kleine Jana hatte ein Blatt Papier vor sich liegen, und einen Bleistift in der Hand. Ihre Lehrerin meinte immer, sie habe ein besonderes Talent zum Zeichnen. Ja, in der Tat, während sich die meisten Schulkollegen in den Pausen auf dem Schulhof vergnügten, blieb Jana alleine im Klassenzimmer zurück, um zu malen.
„Mutti, ich wünsche mir zum Geburtstag einen Malkasten, mit vielen bunten Farben.“
Die Mutter lächelte ihre Tochter an, mit den Fingern über das Blonde Haar des Mädchens gleitend. Dann sagte sie: „Jana, mein Schatz, ich werde es mit Deinem Vater heut Abend besprechen.“
Der Vater jedoch wollte ursprünglich nicht einwilligen, und das Vorhaben der Mutter torpedieren. Er meinte, Jana solle Bücher lesen, anstatt in Malbüchern und auf Leinwänden herum zu kritzeln, worauf die Mutter entgegnete, man sollte die Talente der Kinder fördern.
Der Vater wiederum meinte genervt, an erster Stelle müsse das Lernen von lesen, schreiben und rechnen stehen, und alles andere sei zweitrangig.
Am Wochenende kamen die Großeltern zu Besuch. Die Großmutter wollte wissen, was sich ihre Enkelin zum Geburtstag wünschte. Mit strahlenden Augen teilte Jana ihrer Oma den Wunsch mit.
Die Großeltern und die Eltern sprachen darüber und so erfuhren die Großeltern von der Abneigung des Vaters. Man kam zur Übereinkunft, dass der Vater seiner Tochter zum Geburtstag Bücher zum Lesen kaufen könne, und die Mutter mit den Großeltern würden Jana die Malutensilien schenken.
Und so waren alle glücklich und zufrieden. Schließlich erkannte der Vater, dass das Zeichentalent sich nicht negativ auf die schulischen Leistungen seiner Tochter auswirkte.
Dann willkommen bei den Etüden-Verrückten! Schön, dass du uns gefunden hast! Du darfst auch mehr als einmal, das weißt du, ja?
Deine Kleine hat Glück, dass sie beides darf und nicht eines muss. (Oder beides muss, weil – ach, egal, das führt jetzt zu weit.) Das sollte selbstverständlich sein, ist es aber oft nicht.
Eigentlich wollte ich dich nur begrüßen und mich bedanken, dass du dabei bist.
Liebe Grüße
Christiane
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Und sie könnte ja auch Bücher illustrieren… Und einige Menschen, die gerne malen entdecken später auch das Zeichnen für sich, viele Fachbücher, werter Herr Vater, kommen nicht ohne Grafiken aus und die muss irgendwer machen.
Schön geworden, danke für den Beitrag!
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Die Lösung über Oma und Opa ist sehr elegant. Haben unsere Enkelkinder auch immer so eingefädelt.
Schön geschrieben!
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Mich befremdet die Vorstellung, dass Leute meinen, dass Kreativität nicht bildet. Der Vater ist mir daher unsympathisch. Aber schön, dass sie den Malkasten dennoch bekommt. 😉
Ach ja und willkommen bei den Etüden.
Grüße, Katharina
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